Tuesday, December 27, 2016

Obdachloser angezündet: Import von Verrohung

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Die Nachricht schockierte gestern Deutschland: Wieder einmal wurde ein Obdachloser Opfer eines Verbrechens. Sieben Jugendliche sollen in einem Berliner U-Bahnhof einen Wohnungslosen angezündet haben. Die Polizei bat die Öffentlichkeit bei der Ermittlung der Täter um Hilfe. Inzwischen sind alle jungen Männer in Gewahrsam. Sechs von ihnen hatten sich selbst gestellt. Der Siebte sei von Zivilfahndern vorläufig festgenommen worden. Bei den Männern zwischen 15 und 21 Jahren soll es sich nach Angaben der Polizei um sechs Syrer und einen Libyer handeln.
Es ist eine Tat, die sprachlos macht und dennoch angemessener Worte bedarf. Sie wirft vor allem moralische Fragen auf. Wie verroht, wie abgestumpft und eiskalt müssen Menschen sein, um einen anderen Menschen anzuzünden? Noch dazu, wenn sie selbst als vermeintlich Schutzsuchende erst vor wenigen Monaten in diese Gesellschaft eingetreten sind. Wenn sie selbst Schutz und Obdach erhalten haben und nun jene auf so grausame Art und Weise mit Verachtung strafen, die durch dieses Netz der Menschlichkeit in der Gesellschaft hindurchgefallen sind. Muss so etwas nicht in die Bewertung einer Straftat und damit auch in das Strafmaß mit einfließen?
Es war Boris Palmer, grüner Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, der jüngst in der Talkshow von Sandra Maischberger darauf hinwies, dass die Menschen an Asylbewerber andere moralische Maßstäbe anlegen würden als an Einheimische. Palmer bezog sich hierbei auf den Fall der ermordeten Medizinstudentin Maria L. Er machte damit deutlich: Ein bloßer Verweis auf die Tatsache, dass auch Flüchtlinge nur Menschen seien, von denen es Gute und Schlechte gäbe, wie er in der Diskussion immer wieder vorgetragen wird, sei wenig hilfreich, wenn es darum ginge, diese Fälle gesellschaftlich aufzuarbeiten und angemessen einzuordnen.
Die Worte Palmers sind beachtlich, bedenkt man, dass man für derartige Aussagen innerhalb seiner Partei schon einmal zum Rassisten erklärt werden kann. Dennoch gehören sie noch um einen wesentlichen Punkt erweitert: Es ist nicht nur so, dass viele Menschen andere moralische Maßstäbe an Flüchtlinge anlegen. Es ist auch ihr gutes Recht, dies zu tun.
Die zurecht unterschiedliche Bewertung ist schnell erklärt: Wer der Gesellschaft, die ihm eine Unterkunft stellt, ihn durch Integrationsmaßnahmen und mit Hilfe von Betreuern fördert, die ihm seine Handyrechnung, Kleidung, Gesundheitsversorgung und Lebensmittel bezahlt, auf diese Art und Weise „dankt“, der offenbart nicht nur seine ganze Menschenverachtung dem Obdachlosen gegenüber, dessen Tod er vermutlich aus “Spaß” und Langeweile billigend in Kauf nimmt, der spuckt auch der Gesellschaft, die ihn aufnahm, mitten ins Gesicht. Der zeigt, dass er die hier gelebten Werte in keiner Weise schätzt. Dass er sich ihrer lediglich für die eigenen Zwecke bedient, während er zeitgleich seine eigentliche Verachtung gegenüber jenen humanistischen Werten durch solche widerwärtigen Taten zum Ausdruck bringt.
Es zeigt darüber hinaus das Selbstverständnis einer Kultur auf, deren Anhänger sich qua ihres Glaubens nicht selten zu Herrenmenschen stilisieren, die ihre Verachtung gegenüber den „Ungläubigen“ zum Ausdruck bringen. Ungläubige, zu denen nicht zuletzt auch wir gehören, die ihnen so großzügig die Hand reichen. Es zeigt sich einmal mehr der fehlende Respekt, die ganze Selbstgewissheit, ein Anrecht auf diese Hilfe zu haben und deshalb auch nicht mit Dankbarkeit reagieren zu müssen. Immerhin sind wir ein Teil des Westens und damit ohnehin schuldig am eigenen Elend. Den Begriff der Selbstverantwortung gibt es in der kollektivistischen muslimischen Kultur genauso wenig wie unter Linken, weshalb man hierzulande nur allzu gerne eine unheilvolle Allianz eingeht.
Aber es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, der das ganze Gerede über gute und schlechte Flüchtlinge und die relativierende Aussage, nach der auch Deutsche Straftaten begehen, mit einem Schlag obsolet macht: Die Tatsache, dass wir einheimische Kriminelle nicht ausweisen können, Migranten, noch dazu Menschen, die als Schutzsuchende zu uns kommen, sehr wohl. Und es ist an der Zeit, von diesem Recht in Anbetracht des Ausnutzens unserer humanistischen Werte und darauf fußenden Gastfreundschaft auch wieder Gebrauch zu machen, wollen wir die Kontrolle über unser Land zurückgewinnen und nicht weiter im Chaos versinken.
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